Haendel: Sosarme

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Oper in drei Akten mit Libretto von Antonio Salvi, Erstaufführung in London am 15. Februar 1732.

 

Handlung

Historischer und literarischer Hintergrund

Hintergrund des Opernsujets sind tatsächliche Ereignisse am portugiesischen Hof am Anfang des 14. Jahrhunderts: Dionysius marschierte 1295 in Kastilien ein. 1297 wurde der Vertrag von Alcañices zwischen Dionysius und dem neuen kastilischen König Ferdinand geschlossen, womit die Grenze zwischen Kastilien und Portugal endgültig festgelegt wurde – sie entspricht im Wesentlichen der noch heute gültigen Grenze zwischen Spanien und Portugal. Der neue Frieden wurde zusätzlich durch Hochzeiten gefestigt: Dionysius verheiratete seine zwei Kinder aus der Ehe mit der hl. Elisabeth von Portugal, seine Tochter Constança mit dem kastilischen König selbst; seinen Sohn Alfons IV. mit Beatrix von Kastilien, einer Schwester des kastilischen Königs. Um seine Thronfolge entbrannte eine Rivalität zwischen einem seiner mindestens sieben außerehelichen Kinder, Afonso Sanches, und seinem ehelichen Alfons.

Die Übertragung der Handlung aus dem portugiesischen Coimbra ins lydische Sardes, die zeitliche Verschiebung um fast 2000 Jahre, geschah völlig ohne historischen Bezug. Lediglich die Namen des Sosarme (Kyaxares II.) und des Haliate (Alyattes II.) erinnern an historische Personen in Kleinasien im 6. vorchristlichen Jahrhundert.

 

Erster Akt

Im Krieg gegen seinen Vater Haliate, der ihm sein Erstgeburtsrecht verweigert und seinen illegitimen Sohn Melo als Thronerben sieht, hat sich Argone in der Stadt Sardes verschanzt, die nun vom Heer seines Vaters belagert wird. Gegen den Hunger in der Stadt hilft nur der Kampf gegen die Belagerer in offener Schlacht. Argones Soldaten sind bereit, ihm in den Kampf zu folgen.

Im Palast von Sardes erzählt Erenice ihrer Tochter Elmira von einem schrecklichen Traum, in dem ihr Hekate erschienen sei und geweissagt habe, der Krieg werde heute durch Blut zu Ende gehen, das von dem Sohn vergossen werde. Erenice versteht diesen Traum als Ankündigung, dass entweder Haliate oder Argone sterben werden. Elmira vermag ihre Mutter nicht zu trösten. Als sie auch noch die Nachricht bringt, Argone habe die Schlacht gegen das Heer des Vaters beschlossen, sieht Erenice ihre schlimmsten Ahnungen bestätigt und beschließt, diesen widernatürlichen Kampf zu verhindern.

Im Feldlager vor der Stadt versucht Altomaro, seinen Enkel Melo, den unehelichen Sohn seiner Tochter mit Haliate, von seinem Plan zu überzeugen, ihn an Argones Stelle auf den Thron zu bringen. Doch Melo weigert sich, an diesem frevlerischen Plan mitzuwirken. Als Sosarme ihn in Gedanken findet und nach den Gründen fragt, zeigt Melo Verständnis für Argones Weigerung, den Vater und sein Heer in Sardes zu empfangen. Sosarme bietet sich an, mit Argone zu verhandeln, gibt ihm dies doch auch Gelegenheit, seine Braut Elmira zu sehen. Melo wünscht Sosarme Glück und hofft, dass der Friede zurückkehre. Von diesem Wunsch ist Haliate freilich weit entfernt. Sosarme versucht ihn davon zu überzeugen, dass Argone ein Recht auf die Thronfolge habe – umsonst: Haliate schwört dem rebellischen Sohn tödliche Rache und schließt in diesen Fluch alle ein, die bei Argone weilen. Auf diese Ungeheuerlichkeit hin kündigt Sosarme ihm Freundschaft und Bündnistreue und verlässt den, der sein Schwiegervater hätte werden sollen. Unbelehrbar bleibt Haliate zurück.

Erneut wechselt die Szene in den Palast von Sardes. Argone will zum Kampf aufbrechen, wird aber von Mutter und Schwester zurückgehalten, die ihn anflehen, nicht gegen den Vater in den Krieg zu ziehen. Fast haben sie ihr Ziel erreicht, als der Chor der Soldaten den Schlachtruf der ersten Szene wiederholt und Argone aus der nachdenklichen Stimmung reißt. Eilig folgt er den Soldaten. Erenice und Elmira bleiben verzweifelt zurück.

 

Zweiter Akt

Im Königssaal gibt sich Elmira ihrer Verzweiflung hin: Wer auch immer siegt, wird ihr Schmerz bereiten. Sie hat vom Turm aus den Kampf beobachtet, aber nicht sehen können, wer gesiegt hat. Angstvoll sehen sie und Erenice Argone mit blutigem Schwert zurückkehren. Es ist nicht das Blut seines Vaters Haliate, sondern Sosarmes Blut; mit der ohnmächtigen Elmira im Arm beschimpft Erenice ihren Sohn als Ungeheuer.

In einem Garten versucht Altomaro Haliate aufzumuntern: Argones Erfolg sei der letzte verzweifelte Sieg vor seinem Ende. Als auch noch Melo hinzukommt und im Namen des medischenVolkes Sosarmes Freiheit verlangt, bricht die Wut aus Haliate heraus: Zwei unbotmäßige Söhne seien zu viel. Um Melo zu bestrafen, trägt er Altomaro auf, Friedensverhandlungen mit Argone aufzunehmen. Als der König gegangen ist, weigert Melo sich noch einmal, unrechtmäßig die Thronfolge anzustreben. Altomaro beschließt darauf, selbst zu handeln und seinen Enkel vermittels einer Intrige auf den Thron zu befördern.

 

In einem Zimmer des Palastes pflegt Elmira ihren verwundeten Verlobten. Beide sind glücklich, wenigstens auf diese Weise vereint zu sein. Da kommt Erenice mit der Nachricht, Haliate schicke einen Unterhändler, und bittet Sosarme, sich bei Argone für den Frieden zu verwenden.

Argone ist zur Erleichterung seiner Mutter und seiner Schwester bereit, Sosarmes Argumenten zu folgen. Da erscheint Altomaro im Thronsaal mit einem vermeintlich von Haliate ersonnenen Angebot, das Blutvergießen zu beenden, indem der Kampf durch ein Duell zwischen Vater und Sohn entschieden werden soll. Im allgemeinen Entsetzen über diesen Vorschlag nimmt Argone die Herausforderung an und eilt mit Altomaro davon. Erenice beschließt, ins Feldlager zu eilen und ihren Gemahl von dem schrecklichen Plan abzubringen. Sosarme verabschiedet sich von Elmira, um Argone zu folgen, und Elmira bleibt voller Angst und Hoffnung zurück.

 

Dritter Akt

Außerhalb der Mauern von Sardes fragt Haliate den zurückgekehrten Altomaro, ob Argone seinen Vorschlag angenommen habe. Nun vollendet Altomaro seine Intrige und berichtet voll scheinheiligen Entsetzens, nicht nur habe Argone sein Friedensangebot abgelehnt, sondern Erenice ihn darüber hinaus gedrängt, den Vater zum Duell herauszufordern. Altomaros Plan scheint aufzugehen: Wütend weigert Haliate sich, seiner Gemahlin zuzuhören, als sie ihn von dem Vorhaben abbringen will, das sie für seines hält. Stattdessen befiehlt er Melo, sie zu bewachen. Dieser, einmal mehr in der Absicht zu vermitteln, muss nun erfahren, dass nicht Erenice das Duell vorschlug, sondern Altomaro. Er geleitet sie zu seinem Zelt und legt sich seinerseits einen Plan zurecht: Er will den Vater bitten, an seiner statt gegen Argone zu kämpfen, um dann das Schwert fortzuwerfen und den Halbbruder zum Zeichen der Versöhnung zu umarmen.

Im königlichen Garten will Argone zum Kampf aufbrechen, wird aber von Elmira und Sosarme zurückgehalten. Doch Argone lässt sich nicht aufhalten. Sosarme folgt ihm, um ihn vor sich selbst zu beschützen, und Elmira bleibt voller Unruhe zurück.

 

Auf freiem Feld wartet Haliate auf Argone. Statt seiner kommt Melo, wird jedoch vom Vater fortgeschickt. Nun naht Altomaro mit Argone und zwei Schwertern. Vater und Sohn beginnen zu kämpfen, bis Erenice und Melo sich dazwischen werfen; sie wird dabei von Argone verletzt, er von Haliate. Entsetzt über diese Tat halten beide inne und werfen die Schwerter fort. Altomaro flüchtet, und Melo deckt die Intrige seines Großvaters auf. Sosarme und Elmira kommen hinzu und berichten, dass Altomaro sich selbst den Tod gegeben habe. Argone bittet den Vater um Vergebung, die dieser gerne gewährt. Erenice ist glücklich, dass das Orakel sich ganz anders als erwartet erfüllt hat, und Sosarme und Elmira freuen sich auf das bevorstehende Glück.

Programm und Besetzung

VIP-KATEGORIE: Beste Plätze im Haus mit einem kostenlosen Glas Champagner und Programm.

PRESTIGE-KATEGORIE: Ausgezeichnete Plätze mit einem kostenlosen Glas Champagner und Programm.

 

Rémy Brès-Feuillet: Sosarme

Sarah Charles: Elmira

Marco Angioloni: Haliate

Éléonore Pancrazi: Erenice

Nicolò Balducci: Melo

Logan Lopez Gonzalez: Argone

Giacomo Nanni: Altomaro

Orchestre de l’Opéra Royal

Unter der Schirmherrschaft von Aline Foriel-Destezet

Marco Angioloni: Dirigent

Schloss Versailles

Versailles war das Symbol einer strahlenden Monarchie, und künstlerisch ebenso bedeutend, wie in der Politik. Ludwig XIV. umgab sich mit den talentiertesten Künstlern seiner Zeit und förderte dabei auch neue Strömungen. Dieser von der Kunst beeinflusste Ort war stets Mittelpunkt prunkvoller Feste: Theater, Oper, Ballett, Feuerwerke, Pferde- und Wasserfeste und Bankette auf höchstem Niveau lösten einander ab.

Das Schloss Versailles bleibt der Tradition treu, und auch weiterhin ein besonders schmucker Veranstaltungsort des kulturellen Lebens und trendiger Events. Die Großen Wasserspiele, Opernaufführungen, Konzerte, Balletts, Großveranstaltungen, Serenaden, der große Maskenball und Ausstellungen zeitgenössischer Kunst. Anerkannte Künstler erfüllen diese wunderschönen Räumlichkeiten mit klassischen und zeitgenössischen Kunstwerken.

Das Schloss Versailles (französisch: Château de Versailles) in der gleichnamigen Nachbarstadt von Paris ist eine der größten Palastanlagen Europas und war von der Mitte des 17. Jahrhunderts bis zum Ausbruch der Französischen Revolution die Hauptresidenz der Könige von Frankreich. Der Barock-Bau, dessen größte Ausdehnung mehr als einen halben Kilometer beträgt, gilt als ein Höhepunkt europäischer Palastarchitektur  und diente vom 17. bis zum 19. Jahrhundert als Vorbild für zahlreiche weitere Schlossbauten.

Ursprünglich von Philibert Le Roy als Jagdschloss für König Ludwig XIII. errichtet, wurde die Anlage ab 1661 unter Ludwig XIV. durch Louis Le Vau, François d’Orbay,Jules Hardouin-Mansart und Robert de Cotte in mehreren Phasen um- und ausgebaut. Die Innenausstattung schuf Charles Lebrun, die berühmten Gartenanlagenstammen von André Le Nôtre. In seiner Zeit als Residenz war der Palast fast durchgehend von einem mehrere tausend Personen umfassenden Hofstaat bewohnt und bildete das kulturelle und politische Zentrum Frankreichs.

Seit dem 19. Jahrhundert wird das Schloss als Museum genutzt. Wie die drei weiteren im Park befindlichen Lustschlösser und die weitläufigen Gartenanlagen steht es heute für Besucher offen. Während der Mittelbau mit den Staatssälen des 17. und 18. Jahrhunderts in der ursprünglichen Form zu sehen ist, beherbergen die großen Seitenflügel das im 19. Jahrhundert eingerichtete Museum der Geschichte Frankreichs. 1979 wurde Schloss Versailles in die Liste des UNESCO-Weltkulturerbes aufgenommen.

Royal Opera

Die königliche Oper des Schlosses Versailles befindet sich auf den Geländen des Schlosses und ist eine der größten Opernhäuser. Die Eröffnung des Opernhauses von Versailles brachte eine Reihe von Planungen, Entwürfen und Projekten, dass fast ein Jahrhundert dauerte. Das Opernhaus wurde erst gegen das Ende der Regierung von Luis XV fertig gestellt. Es wurde aber viel früher vorgesehen als das Jahr 1682, nämlich als sein Vorgänger Luis XIV das Schloss seine Residenz machte. Der König beauftragte Jules Hardouin-Mansart und Vigarani, dass diese Pläne für ein Ballett Theater aufzeichnen. Mansart entschied sich scharfsinnig  dass ein neuer Flügel über die nächsten Jahren zusätzlich gebaut wird.

Die Schlosskapelle 

Bevor der Palast die heutige Versailler Schlosskapelle am Nordflügel erhielt, war der Kirchensaal in wechselnden Räumen untergebracht, unter anderem auch im späteren Herkulessalon. Jules Hardouin-Mansart plante ursprünglich eine kuppelüberwölbte Kapelle in der Mitte des Nordflügels, diese Pläne wurden aber wieder fallen gelassen.[34] Die finanziellen Mittel für ein eigenes Kirchengebäude innerhalb des Schlosskomplexes standen erst nach dem Frieden von Rijswijk zur Verfügung. Mansart begann mit dem Bau 1699, konnte ihn aber durch seinen Tod 1708 nicht vollenden, den Auftrag übernahm Robert de Cotte. Die dem Heiligen Ludwig geweihte Kapelle ist zweistöckig und 25 Meter hoch. Die obere Etage war dem König und der königlichen Familie vorbehalten, auf der unteren Ebene saß der Hof. In ihrer Form schafft sie eine Verbindung von der mittelalterlichen Gotik zum barocken Gotteshaus. Drei Fresken verschiedener Maler stellen die Themen Gottvater, Sohn und Heiliger Geist dar. Die Orgel der Kirche wurde 1711 von Robert Clicquot erbaut und wurde 1995 unter Verwendung von 2 % Originalmaterial rekonstruiert. In der Kapelle fand unter anderem die Trauung Ludwigs XVI. und Marie Antoinettes statt.

Das Schloss verfügte zur Zeit des Sonnenkönigs noch über keinen festen Theatersaal. Schau- und Singspiele wurden je nach Umfang in verschiedenen Räumen aufgeführt, für Schauspieler und Musiker konnten mobile Tribünen aufgebaut werden. Dasheutige Opernhaus am äußersten Ende des Nordflügels gehört zu den letzten großen Baumaßnahmen des Ancien Régime, es wurde anlässlich der Hochzeit Marie Antoinettes mit dem späteren Ludwig XVI. errichtet. Der Opernsaal diente sowohl für Bankette, Singspiele als auch Theateraufführungen. Das aus Gründen der Akustik vollkommen aus Holz gebaute Theater für 712 Zuschauer wurde von Ange-Jacques Gabriel 1769 bis 1770 im Nordflügel eingerichtet. Die Bühnentiefe und -höhe beträgt 21 Meter, bei einer Portalbreite von etwa sieben Metern. Die königliche Loge ist im unteren Rang versteckt und nicht durch einen Balkon hervorgehoben, um Ludwig XV. zu ermöglichen, ungesehen zu kommen und zu gehen. Dies ist ein Hinweis auf das privatere Zeremoniell unter den Nachfolgern des Sonnenkönigs.

 

Die Gartenanlagen

Der riesige Park des Schlosses, eine Fläche von 815 Hektar, ist weltweit bekannt für die Schönheit seiner prachtvollen französischen Gärten realisiert von André Le Nôtre im XVII. Jahrhundert für den Sonnenkönig Ludwig XIV. Einladung zur Promenade, der majestätische Park, welcher sich auf beiden Seiten des großen Kanals ausbreitet, bildet ein richtiges Museum unter freiem Himmel der klassischen Bildhauerei. Im Laufe der Alleen, es ist eine wundervolle Aufeinanderfolge von Statuen, Brunnen, Wasserbecken, blühende Blumenbeete und Wäldchen, die sich dem Augenschein der Spaziergänger und Liebhaber von Pflanzen-Architektur enthüllen. Beim Schlendern wir man nicht versäumen die Wasserparterre, die Orangerie und ihre exotischen Bäume, die Apollo- und Neptun-Becken, sowie den kleinen und großen Trianon, architektonische Schmuckstücke, und den charmanten Weiler der Königin, bewundern zu gehen. Im Sommer, die prächtigen Spektakels welche im Park stattfinden, wie die „Grandes Eaux Musicales“ (große musikalische Wasserspiele), die „Fêtes de Nuit“ (Nachtfeste) und die „Grandes Eaux Nocturnes“ (grosse nächtliche Wasserspiele), sind fantastisch.

Die Gartenanlagen gehen auf den von Jacques Boyceau de la Barauderie für Ludwig XIII. geschaffenen Petit Parc zurück. Sie wurden in ihrer heutigen Ausdehnung weitgehend in drei Abschnitten von 1662 bis 1667, 1668 bis 1677 und 1678 bis 1689 durch André Le Nôtre geschaffen. Der Schlosspark gliedert sich in drei für alle Barockgärten typische Bereiche: Die dem Schloss nahen Parterres, die anschließenden Boskette und den fernen Jagdwald. Der Bereich der Parterres, der Boskette und des großen Kanals wird noch heute als Petit Parc bezeichnet, der ursprünglich mehrere tausend Hektar große Waldbereich als Grand Parc. Die aus dem Vorbild von Vaux-le-Vicomte übernommene Hauptachse gliedert die Gartenanlagen und führt von der Stadt durch das Schloss, durch den Garten und den großen Kanal bis in die weite Ferne. Der Park wurde durch mehr als 75.000 gestutzte Bäume und Bäumchen verziert, von denen zahlreiche aus den Baumschulen Vaux-le-Vicomtes stammten und zu Fouquets beschlagnahmtem Vermögen gehörten. Bezeichnenderweise blieb der Park in seiner barocken Struktur bis zum Ende des Ancien Régime in weiten Teilen unverändert. Die im 18. Jahrhundert von englischen Vorbildern beeinflusste Umgestaltung vieler europäischer Schlossparks tangierte die Versailler Gärten nur im kleinen Maßstab im sogenannten Boskett der Königin, im Boskett des Apollo-Bades und im privaten Bereich der Trianon-Schlösser. Zur Zeit Ludwigs XVI. wurden Teile des Parks umgestaltet und eine Aufforstung der Boskette vorgenommen. Dafür wurden weite Bereiche gerodet und neu bepflanzt, eine ähnliche Neubepflanzung wurde in den 1990er Jahren vorgenommen.

Den Übergang vom Schloss- zum Gartenbereich bilden die Parterres, die durch ihre niedrige Bepflanzung den Blick auf das Gebäude gewähren und durch ihre ornamentale Gestaltung die Motive der Baudekoration wiederholen. Vor dem Nord- und dem Südflügel des Schlosses befinden sich prächtige Broderieparterres, das Parterre du Nord und das Parterre du Midi, die mit ornamentalen Blumenpflanzungen, zahlreichen Prunkvasen und Statuen dekoriert sind. Dem Corps de Logissind zwei große Wasserbecken vorgelagert, die als Parterre d’Eau bezeichnet werden. In den fünfzehn Bosketten wiederholen sich die Säle des Schlossinneren im Freien. Hier sind mit gärtnerischen Mitteln Salons zwischen Hecken und Bäumen eingerichtet, die man ebenfalls mit Skulpturen, Springbrunnen und kunstvoll beschnittenen Pflanzen ausstaffierte. Zu den bekanntesten Gartenarchitekturen Frankreichs gehört dort die von Mansart entworfene kreisrunde, mit dutzenden Springbrunnen verzierte Kolonnade, seinerzeit berühmt war auch das große Labyrinth von Versailles.

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